2016 2017 Democrats Donald Trump Government Kongresswahlen Midterms 2018 Obama Republicans Wahlkampf white house

„Der amerikanische Liberalismus steckt in einer tiefen Krise“

Democrats Ryan McFarland/Flickr

Unser Lesetipp für das Wochenende: Im „Wall Street Journal“ schreibt Columbia-Professor Mark Lilla über die Krise des amerikanischen Liberalismus. Ein kleiner Auszug:

„Donald Trumps Überraschungssieg bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr hat endlich meine liberalen Mitbürger elektrisiert, die sich vernetzen, marschieren und in den Rathausversammlungen im ganzen Land auftauchen. Es gibt aufgeregte Diskussionen darüber, das Weiße Haus im Jahr 2020 zurückzugewinnen und vielleicht sogar das Repräsentantenhaus in der Zwischenzeit zu erobern.

Aber wir greifen auf gefährliche Art zu weit vor. Zunächst ist die Präsidentschaft einfach nicht mehr das, was sie früher war, ganz sicher nicht für Demokraten. In der jüngeren Vergangenheit gewannen Bill Clinton und Barack Obama das Amt mit bequemen Mehrheiten, aber sie wurden wiederholt von durchsetzungsfähigen Republikanern im Kongress, einem rechtsgerichteten Obersten Gerichtshof und – was die am beunruhigendste Entwicklung für Demokraten sein sollte – einer stetig wachsenden Mehrheit von republikanischen Regierungen in den Bundesstaaten matt gesetzt.

Mehr noch, während ihrer Amtszeiten taten diese Präsidenten nichts, um die nach rechts driftende öffentliche Meinung in Amerika zu ändern. Auch wenn sie für Demokraten stimmen oder einige ihrer Vorhaben unterstützen, lehnen die meisten Amerikaner – darunter auch Jugendliche, Frauen und Minderheiten – den Begriff ‚liberal‘ ab. Und es ist nicht schwer zu sehen, warum. Sie sehen uns als abgehoben an, elitär, lebensfremd.

Es ist Zeit zuzugeben, dass der amerikanische Liberalismus in einer tiefen Krise steckt: einer Krise der Phantasie und des Ehrgeizes auf unserer Seite, einer Krise der Bindung und des Vertrauens auf der Seite der breiten Öffentlichkeit. Die Frage ist, warum? Warum sollten diejenigen, die behaupten, für das große amerikanische Volksgebilde zu sprechen und es zu verteidigen, so wenig Wert darauf legen, seine Gefühle zu wecken und sein Vertrauen zu gewinnen? Warum haben die Liberalen im Kampf um die amerikanische Phantasie einfach abgedankt?“

Hier geht es zum vollständigen Artikel.

Credit: Ryan McFarland/Flickr

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert