2012 Republicans

Ein kurzer Blick zurück nach Nevada

Am Sonntag holte Mitt Romney 50 Prozent der Stimmen im Caucus von Nevada und deklassierte Newt Gingrich, der sich fast auch noch von Ron Paul geschlagen geben musste. Doch auch wenn Team Romney dies als weiteren Sargnagel für die Kandidatur von Newt Gingrich sieht, war der Sieg auch in seiner Deutlichkeit nur von bedingter Relevanz.

Denn obwohl Romney in allen Wählergruppen mehr oder weniger deutlich vornelag, sogar bei Anhängern der Tea Party, war Nevada ein Heimspiel für ihn. Knapp 26 Prozent der Caucus-Teilnehmer waren wie Romney Mormonen und haben ihm so von Anfang an ein uneinholbares Polster verschafft.

Natürlich stilisiert sich Romney nach diesem Sieg als unvermeidlicher Kandidat der GOP. Seine verbliebenen Gegner – Gingrich, Santorum, Paul – erwähnte er in seiner obligatorischen Siegesrede kaum, stattdessen gab es Attacken Richtung Präsident Obama:

Our campaign is about more than replacing a President. It is about saving the soul of America.
President Obama wants to “fundamentally transform” America. We want to restore America to the founding principles that made this country great. Our vision for the future could not be more different than his.

Während Romney im Ungefähren schwelgt, wird Gingrich konkreter und betont, dass er nicht aufgeben werde („Our goal is to get to Super Tuesday, where we’re in much more favorable territory.“). Der dreckige, persönliche Wahlkampf wird vorerst also weitergehen. In den USA-weiten konnte Romney Gingrich in den letzten Tagen zwar auch wieder überholen, doch er führt hier nur knapp – und das Rennen war in den letzten Monaten ein einziges Auf und Ab.

Und schon diese Woche geht es in die nächsten Runden: In Maine startete der Caucus ebenfalls am Wochenende und zieht sich über die ganze Woche hin. Hier deutet alles auf einen Zweikampf zwischen Romney und Paul hin (zudem ist hält Maine keinen „winner takes all“-Caucus ab, sondern verteilt die Stimmen proportional zum Ergebnis). Bereits morgen stehen die Abstimmungen in Colorado (Caucus // 36 Delegierte) und Minnesota (Caucus // 40 Delegierte) an.

In den letzten Umfragen führt Romney (40%) vor Santorum (26%) und Gingrich (18%). In Minnesota liegen jedoch alle vier Kandidaten sehr nah beieinander: Santorum (29%) führt hier vor Romney(27%), Gingrich (22%) und Paul (19%). Diese Zahlen verdeutlichen einmal mehr, dass die Vorwahlen für Romney kein Selbstläufer sind und er sich noch nicht zu sehr auf Obama konzentrieren sollte. Denn sobald entweder Gingrich oder Santorum aussteigen und sich Stimmen und auch Spenden auf einen konservativen Kandidaten versammeln, kann es für Romney noch eimal gefährlich und vor allem teuer werden.
Photo Credit: „Nevada“ by Justin Cozart // Flickr

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