2012

Threepeat für Santorum

Nein, Rick, fünf Siege waren es dann doch nicht. Trotzdem war Rick Santorum der große Sieger bei den drei Primaries am Dienstag. Zwar lag in den letzten Umfragen Mitt Romney relativ deutlich in Colorado vorne und war sich sicher, dass er den Rocky Mountains Staat wie schon 2008 sicher gewinnen würde, doch am Dienstag erhielt Santorum (40%) die meisten Stimmen, vor Romney (35%), Gingrich (13%) und Paul (12%).

In Minnesota lag Santorum noch viel deutlicher vorne: er erhielt im Norden der USA 45% der Stimmen. Zweiter wurde Ron Paul (27%) vor Romney (17) und Gingrich (11). In Missouri half Santorum sicher auch, dass Newt Gingrich nicht auf dem Wahlzettel stand (er hatte eine Frist verpasst). So konnte Santorum 55% der Stimmen holen und verwies auch hier den zweitplatzierten Romney (25%) deutlich in die Schranken. Die Primary in Missouri war jedoch nur ein Stimmungstest, da hier keine Delegierten für den Nominierungsparteitag der Republikaner zu holen war.

Das Dienstag hat den GOP-Vorwahlen nun also eine weitere Wendung gegeben. Und Mitt Romney hat ein Problem. Denn die konservative Basis hat mit den drei Vorwahlen gezeigt, dass sie Mitt Romney nicht als ihren Präsidentschaftskandidaten wollen. Auch wenn sich Romney bereits als dieser sieht. Sicher wird Romney in den Vorwahlen in Arizona und vor allem im moderaten Michigan wieder besser aussehen. In diesen beiden wichtigen Vorwahlstaaten liegt er jeweils im deutlich zweistelligen Bereich (Rasmussen Reports von Anfang Februar) vor Gingrich. Aber es wird nicht so einfach, wie Romney sich das schon ausgemalt hatte. Denn das Momentum bei den GOP Primaries kann sich leicht wieder und weiter verschieben, es ist unberechenbar. Und wie soll Romney erklären, dass er 2008, dem Jahr, in dem er gegen John McCain verlor, besser in Colorado und Minnesota abschnitt, als dieses Jahr.

TeamRomney hatte Santorum völlig vernachlässigt, Gingrich war das Ziel der Negative Campaigning-Attacken. Dies wird sich nun ändern, Romney attackierte Santorum sogleich als „Washington Insider„. Gingrich und Santorum werden sich unaufhörlich gegenseitig zur Aufgabe überreden wollen. Sie schielen beide auf den rechten Flügel der Republikaner, die Evangelikalen, die Abtreibungsgegner, die Tea Party Anhänger. Und dort ist nicht genug Platz für zwei Kandidaten, jedenfalls nicht, wenn sie Romney noch schlagen wollen.

Und während Santorum sich grade für den auserwählten „Jesus-Kandidaten“ hält und nach seinem Dreifach-Sieg in der Badewanne bestimmt schon ausprobiert hat, ob er auch über Wasser gehen kann, muss Gingrich aufpassen. Denn er hat Coloarado, Minnesota und Missouri weitgehend ignoriert und setzt komplett auf die Südstaaten. Doch diese Strategie ist gefährlich, denn verschiebt sich das Momentum nun zu sehr in Richtung Santorum, könnte Gingrich am Super Tuesday das Nachsehen haben.

Auf jeden Fall ist kein Ende abzusehen und der Vorwahlkampf wird andauern. Das denkt auch Nate Silver von FiveThirtyEight – und der hat ja immer recht. Ich bin mir aber nicht sicher, welches seiner fünf Szenarien für die GOP Primaries zutreffen wird. Momentan tendiere ich zu Szeanrio 4:

„There continues to be considerable volatility in the Republican race and any advantage that Mr. Romney has is tenuous. But he retains a slight edge in national polls and a clearer one in the delegate math.“

Photo Credit: „Rick Santorum“ // Gage Skidmore // Flickr

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