2012

Was passiert am Super Tuesday?

Endlich ist er da, der Super Tuesday. Mitt Romney fieberte diesem Tag seit Wochen entgegen, versprach er sich davon doch die Vorentscheidung auf dem Weg zu seiner Krönung als neuer Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Auch viele GOP-Granden hatten sicher die Hoffnung, dass mit dem Super Tuesday der dreckige, kostspielige Vorwahlkampf aufhört – und sich die Konservativen nun auf ihren natürlichen Feind Barack Obama einschießen können.

Es gibt nur ein Problem: Am Super Tuesday wird keine Vorentscheidung fallen. Zwar ist der Super Tuesday bei der Vorwahlen wirklich ein Tag der Superlative: es gibt 7 Primaries und 3 Caucuses, die Kandidaten kämpfen dabei um 437 Wahlmänner. Aber der Großteil der Stimmen wird am Super Tuesday proportional verteilt – und es sieht nach nach Erdrutschsiegen eines einzelnen Kandidaten aus, der sich so einen Riesenanteil der Wahlmänner sichern kann.

Im Gegenteil: Mitt Romney wird wohl deutlich in Vermont, Massachusetts und Virginia gewinnen (wo außer ihm nur Ron Paul zur Wahl steht). Rick Santorum liegt in Oklahoma im zweistelligen Promillebereich vorn. In Georgia wird Newt Gingrich auf jeden Fall locker das Rennen machen. Und in Tennessee und vor allem Ohio liefern sich Santorum und Romney ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Vor allem auf die Primary in Ohio werden sich alle Blicke richten. Denn Ohio ist einer der wichtigsten Swing-States, ein Mini-Amerika, urban und ländlich, nicht zu konservativ und nicht zu liberal. Wer die Wechselwähler hier nicht überzeugen kann, hat es in der Präsidentschaftswahl schwer (momentan liegt übrigens Obama in den Umfragen gegen alle möglichen Widersacher in Ohio klar vorne).

Romney wird sicherlich die meisten Wahlmänner am Dienstag gewinnen, da er in den Umfragen insgesamt am besten positioniert ist (und Santorum und Gingrich sind in Virginia zum Beispiel nicht auf dem Ballot). Aber auch Santorum wird seine Stimmen bekommen. Selbst Gingrich wird seinen Sieg in Georgia als Comeback deuten und sich einreden, dass er dann auch Texas und Kalifornien und damit noch Dutzende Wahlmänner gewinnen kann. Ron Paul gibt eh nicht auf. Und falls Romney Ohio tatsächlich verlieren sollte, wäre dies ein herber Rückschlag für ihn und ein weiteres Zeichen seiner Schwäche – ganz unabhängig davon, wieviele Delegierte er gewinnen kann.

Anbei noch zwei Lesetipps:

  • fivethirtyeight: Nate Silver geht die besten und schlechtesten Szenarien für alle vier Kandidaten en detail durch.
  • Politico: Maggie Haberman über „10 things to watch on Super Tuesday“

Photo Credit: „GOP Florida Four – Caricatures“ // DonkeyHotey // Flickr

2 Kommentare

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