2012 Republicans

Der Newt-Faktor

In einem gestern veröffentlichten Op-Ed der New York Times befasst sich die Pulitzerpreis gekrönte Kolumnistin Maureen Dowd einmal etwas detaillierter mit dem Kandidaten Newt Gingrich. Sie beschreibt Gingrichs Alleinstellungsmerkmale und analysiert mit einem Mix aus Enrsthaftigkeit, Kritk und Witz, ob Newt Gingrich ein Faktor für die republikanische Vorwahlen ist. Besonders journalistisch wertvoll sind Dowds Gegenüberstellungen der Kandidaten. So beschreibt sie etwa Mitt Romney als einen „Schwindler mit haufenweise Haargel“, wohingegen Newt Gingrich ein „Schwindler mit haufenweise historischer Großartigkeit“ ist. Aber auch die anderen Kandidaten bekommen ihr Fett weg:

… But next to Romney, Gingrich seems authentic. Next to Herman Cain, Gingrich seems faithful. Next to Jon Huntsman, Gingrich seems conservative. Next to Michele Bachmann and Rick Perry, Gingrich actually does look like an intellectual.

Folgt man der Analyse von Dowd, so hätte Gingrich tatsächlich eine Chance, als „Underdog“ die Konkurrenten zu übertrumpfen. Andererseits ist Dowd auch dafür bekannt, ihre Kommentare zu Spitzenpolitikern zu sehr auf die Persönlichkeiten der Kandidaten zu fokussieren und den Bezug zu deren inhaltlicher Expertise zu verlieren. Insbesondere in den USA, wo der personalisierte Wahlkampf erfunden wurde, wäre es doch wünschenswert, dass die Kolumnisten der führenden Zeitungen sich auch auf einer inhaltlichen Ebene der Analyse der Kandidatenwahl nähern. Nichtsdestotrotz ist der Artikel von Dowd sehr lesenswert.

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