2017

Klimakiller Trump, Deutschlands Hausaufgaben

Ein Bild aus besseren Tagen: Joe Biden und Leonardo di Caprio sind sich einig – Klimaschutz hat Priorität. (c) World Economic Forum

Seit gestern haben Nicaragua und Syrien einen neuen Banknachbarn. Dank Präsident Trumps Ankündigung, die Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaabkommen herauszulösen, sind die beiden nicht mehr so alleine am Katzentisch der Klimamuffel.

Allerdings ist es manchen in Nicaragua so zuwider, sich mit Trump in einer Gruppe zu befinden, dass sich Präsident Ortega vielleicht noch umstimmen lässt. Dann wären wieder nur Trump und Assad in einer Gruppe. (Nein, Wladimir, hier geht es ausnahmsweise mal nicht um Dich.)

Aber auch wenn jetzt große Einigkeit herrscht und alle von Bill und Hillary Clinton, über Jeff Bezos und Marc Benioff bis hin zu Emmanuel Macron (MAKE OUR PLANET GREAT AGAIN) und Peter Altmaier (der Papst sowieso) die Entscheidung Trumps kritisieren, gibt es auch in Deutschland noch viel zu tun.

Erst gestern hat Verkehrsminister Dobrindt Audi kritisiert, bei 24,000 Fahrzeugen Abgaswerte manipuliert zu haben. Auch wenn das kein zweites Dieselgate im Umfang ist, zeigt sich doch, dass die deutsche Automobilbranche noch immer erhebliche Schwierigkeiten hat, sich den Idealen eines schadstoffarmen Verkehrs anzunähern.

Auch sonst gibt es noch (oder überhaupt) viel zu tun, wie Frank Driescher heute bei Zeit Online schreibt:

Die deutsche Methode besteht eher darin, die große Bedeutung des Klimaschutzes zu betonen, um ihn zu ignorieren, wenn es darauf ankommt: beim Atomausstieg, in der Verkehrspolitik, im Wohnungsbau. Alle zehn Jahre, ganz grob geschätzt, braucht Deutschland ein neues Klimaziel – damit nicht auffällt, dass das jeweils letzte nach jahrelanger Vernachlässigung unerreichbar geworden ist.

Sein Fazit: Die USA steigen aus, das ist schade. Wir Deutschen allerdings sollten uns um unsere Autos kümmern, um unsere Häuser, um unsere Kohlekraftwerke. Es gibt ein paar Dinge auf der Welt, an denen Donald Trump nicht schuld ist.

Vor diesem Hintergrund ist es schade, dass die Grünen sich derzeit kaum von ihrem Umfragetief erholen können. Umweltschutz und Klimawandel wären doch schöne, wichtige Themen. Aber auch da gibt es noch viele Hausaufgaben zu machen.

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