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Ein Strippenzieher wie in „House of Cards“

Kevin McCarthy ist neue „Nummer zwei“ der Republikaner

Die Republikaner haben entschieden. Die Partei hat einen Nachfolger für ihren Mehrheitsführer im US-Repräsentantenhaus bestimmt. Der bisherige Amtsinhaber Eric Cantor hatte in der vergangenen Woche beim parteiinternen Vorentscheid für die Kongresswahlen überraschend gegen einen Herausforderer aus dem Tea-Party-Lager verloren. Nun soll der kalifornische Abgeordnete Kevin McCarthy die Republikaner im „House“ anführen.

Der 49-Jährigre gehörte bereits der Parteiführung im Repräsentantenhaus an und galt als bevorzugter Kandidat des Partei-Establishments. Als „Whip“ (Einpeitscher) sorgte McCarthy bislang dafür, seine Fraktion bei Abstimmungen auf Kurs zu halten. Nun darf er sich über einen gewaltigen Karrieresprung freuen. Ab sofort gilt er bei den Republikanern als neue „Nummer zwei“ – direkt hinter John Boehner, dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses.

McCarthy gehört erst seit acht Jahren dem Repräsentantenhaus in Washington an, zuvor saß er im Parlament von Kalifornien. Trotzdem gilt er als versierter Insider und fähiger Strippenzieher. Hollywood-Star Kevin Spacey gab zu, dass er für seinen legendären Charakter Frank Underwood aus der TV-Serie „House  of Cards“ McCarthy studiert habe. Dieser sagte, dass ihm Underwoods Büro merkwürdig bekannt vorkomme. US-Präsident Barack Obama sollte sich in Acht nehmen. Spacey spielt Underwood als durchtriebenen, skrupellosen und machthungrigen Politiker, der auch vor Mord nicht zurückschreckt.

Cantors spektakuläre Niederlage

Neuer „Whip“ im Abgeordnetenhaus ist der aus Louisiana stammende Steve Scalise, der dem erzkonservativen Lager der Partei zugerechnet wird. Scalises Wahl könnte dazu führen, dass die Konservativen bei künftigen Verhandlungen mit den Demokraten eine noch kompromisslosere Haltung einnehmen. „Wir haben solide konservative Lösungen für die Probleme in unserem Land“, sagte er.

Mit McCarthys Wahl versuchen die Republikaner den Wirbel um Cantors spektakuläre Niederlage zu beenden. Dieser hatte seinen Amtsrücktritt erklärt, nachdem ihn der Tea-Party-Kandidat Dave Brat verdrängt hatte. Der Wirtschaftsprofessor gewann überraschend den parteinternen Vorentscheid in Virginia und tritt dort nun für die Republikaner bei der Kongresswahl im November an. Cantor will sein Abgeordnetenmandat noch bis zum Ende der Legislaturperiode im Januar 2015 behalten.

Mehr Informationen zu McCarthy gibt es auf seiner Webseite, seinem Twitter-, Facebook-, Flickr– und YouTube-Kanal.

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