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„Bridgegate“-Skandal schockt Chris Christie

Gerne würde Chris Christie (r.) Nachfolger von Präsident Barack Obama werden

Lange galt New Jerseys Gouverneur Chris Christie als Hoffnungsträger der Republikaner, als potenzieller Nachfolger von US-Präsident Barack Obama. Nun ist Christie in arge Bedrängnis geraten. Der „Bridgegate“-Skandal lässt den Stern des moderaten Konservativen sinken – und zwar rapide. Im Zentrum des politischen Eklats stecken tagelange Sperrungen rund um die New Yorker George-Washington-Brücke, eine der meistbefahrenen Brücken der Welt.

Veröffentlichte E-Mails legen den Verdacht nahe, dass Mitarbeiter Christies die Staus forcierten – als perfide Rache für fehlende Unterstützung in dessen Wahlkampf. Bridget Anne Kelly, eine enge Beraterin des Republikaners, soll sich vor dessen Wiederwahl Anfang November an den für die George-Washington-Brücke zuständigen Leiter der Verkehrsbehörde gewandt haben: Es sei „Zeit für ein paar Verkehrsprobleme in Fort Lee“, schrieb Kelly unmissverständlich. Die „New York Times“ hat die E-Mails auf ihrer Webseite veröffentlicht. Nun hat Christie reagiert und Kelly entlassen. „Peinlich“ und „demütigend“ sei die ganze Sache, so Christie während einer Pressekonferenz. Kelly habe sich „dumm“ und „hinterlistig“ verhalten.

Im November vergangenen Jahres wurde Christie deutlich als Gouverneur wiedergewählt – auch dank der Unterstützung mehrerer Bürgermeister der gegnerischen Demokraten. Einer, der sich jedoch nicht für ihn einsetzte, war Mark Sokolich, Stadtchef von Fort Lee. Das hatte Folgen: Anfang September wurden in seiner Stadt tagelang mehrere Zugangsstraßen zur George-Washington-Brücke in Richtung New York gesperrt. Es kam zu massiven Verkehrsproblemen, die Wut wuchs.

Christie will nichts gewusst haben

In den Staus blieben Rettungswagen stecken, Schulbusse kamen nicht mehr durch. Christie sagte damals, dass die Durchführung einer Verkehrsstudie Grund für die Probleme sei. Kelly dagegen schrieb, dass lediglich „die Kinder von Buono-Wählern“ betroffen seien. Die Demokratin Barbara Buono war Christies Gegenkandidatin bei der Gouverneurswahl.

Nachdem der Schriftverkehr öffentlich wurde, dementierte Christie, von den Vorgängen gewusst zu haben. An dieser Aussage hält er weiter fest. Kellys demütigende Entlassung soll Schlimmeres verhindern. Doch die US-Medien sind sich sicher: Dem in der eigenen Partei umstrittenen Christie dürfte der „Racheakt“ seiner Mitarbeiterin schaden. Es sei schwer vorstellbar, was dessen Anhänger Schlimmeres hätten tun können um dessen Hoffnungen auf den Einzug ins Weiße Haus zunichtezumachen, kommentierte unter anderem die Tageszeitung „USA Today“.

2 Kommentare

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