2012 Obama Social Media Wahlkampf

Adam Conner: Lessons from 2012

Am Donnerstagabend war Adam Conner, seines Zeichen Manager Public Policy von Facebook in Washington D.C., zu Besuch im BASE_camp und hat einen interessanten Vortrag über Erfahrungen und Erkenntnisse der letztjährigen US-Wahl aus Sicht von Facebook gehalten. Herausgekommen sind einige überraschende und einige weniger überraschende Fakten.

Zu Beginn seiner Präsentation ging Conner kurz auf den allgemeinen Charakter von Wahlen in den USA ein und stellte dabei heraus, dass wir im Zeitalter der „Social Elections“ angekommen sind. Inhalte werden schneller und leichter verteilt als früher, die Menschen sind vernetzter und Wahlkampf findet nicht mehr primär im Lokalen statt sondern bedingt durch die „neuen Medien“ überall. „Influence is no longer contained geographically“
Dies war zugleich der Übergang zur Bedeutung von Social Media und sozialen Netzwerken im Wahlkampf. Hier präsentierter er einige spannende Zahlen rund um Facebook. So ist die Anzahl an wahlberechtigten Amerikanern mit einem Profil auf Facebook höher, als die Anzahl derer, die tatsächlich wählen war. So gesehen ist Facebook also attraktiver als Wählen zu gehen, zeigt aber zugleich, welch großes Potential Facebook zur Wähleransprache- und Mobilisierung bietet.

Hier noch einige weitere Zahlen:

Menschen die auf Facebook sind…
…zu 57% eher bereit, einen Freund und Arbeitskollegen zum Wählen zu überreden.
…2,5 Mal eher bereit, eine Wahlkampfveranstaltung zu besuchen.
…zu 43% eher bereit Wählen zu gehen, als andere.

Und die 34 Millionen Fans von Barack Obama auf Facebook sind mit 98% der US-Bevölkerung verknüpft.

Im Anschluß gab es einige sehr interessante Einblicke in die Strategien und Vorgehensweisen von Barack Obama und Mitt Romney in Bezug auf Facebook. Das Team um Mitt Romney nutzte beispielsweise das Geotargeting intensiv. So wurden täglich 40-50 Nachrichten abgesetzt, die nur für einen bestimmten Nutzerkreis der Fans sichtbar waren.
Barack Obama’s Team zielte vor allem darauf ab, Nutzer dazu zubewegen Inhalte der Kampagne mit ihren Freunden zu teilen. Auf allen Online-Präsenzen gab es deshalb eine starke Einbindung von Facebook-Sharing-Funktionen und auch hier mit der Möglichkeit, Inhalte nur mit bestimmten Freunden zu teilen. Der Hintergrund: Empfehlungen von Freunden sind authentisch und werden besonders hoch vom Empfänger eingestuft.
Eine weitere Erfahrung die das Team um Obama machte war, dass Fotos, die Obama möglichst menschlich zeigten, die höchste „Responserate“ erzeugten. Authentizität gewinnt. Das beste Beispiel hierfür ist wohl das Foto aus der Siegesnacht.

Zum Abschluß präsentierte Adam Conner die vier, aus seiner Sicht, wichtigsten Erfolgsfaktoren (im englischen Original):

1. Targeting is important
2. Messengers are just as important
3. Friends talking to friends is the most powerful
4. Voters are people

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