2012

Sorgt Sandy Hook für strengere Waffengesetze?

Es ist wieder passiert. Ein schrecklicher Amoklauf. Diesmal sind viele Kinder im Grundschulalter unter den Opfern. Fest steht: die Amerikander haben eine weltweit unvergleichbare Faszination für Waffen – und das ist ein Problem:

Wie schon nach dem Kino-Massaker in Aurora und anderen Amokläufen gibt es auch dieses Mal wieder die üblichen Debatten. Die NRA und andere Waffenarren schreien nach mehr Waffen – denn wenn jeder Erwachsene eine Waffe trägt (natürlich nur zur Selbstverteidigung!), würde sowas ja nicht mehr passieren. Denn dann könne man den Übeltäter ja schnell erschießen. Genau. Total logisch.

Auf deren anderen Seite die Befürworter einer strengeren Waffengesetzgebung, die zum Beispiel auf diese Zahlen hinweisen:

Gun Violence in America

Die Kausilität zwischen laxen Waffengesetzen, Millionne von Schusswaffen in privaten Händen und der Anzahl der Menschen, die jedes Jahr durch Handfeuerwaffen umkommen, sollte eigentlich auf der Hand liegen. Und vor allem nach den Amokläufen sollte man doch eigentlich denken, dass es doch einen Konsens für schärfere Waffengesetze geben könnte. Nun ja: zum einen ist das Meinungsbild dazu ziemlich diffus (auch nach Amokläufen), zum anderen ist die Waffenlobby immens stark. Vor allem auf republikanischer Seite ist die National Rifle Association mit ihren mehr als 4 Millionen Mitgliedern eine nicht nur zahlenmäßig schlagkräftige Vereinigung. Die NRA gibt in Washington auch immens viel Geld für Lobbying aus:

Bislang scheuten sich aber auch die Demokraten, strengere Waffengesetze einzuführen – auch Obama. Doch eventuell ist nun die Zeit gekommen, dass sich doch etwas tut, das es eine breitere Debatte gibt. Zum einen ist Obama jetzt in seiner zweiten Amtszeit, er muss nicht auf seine Wiederwahl schielen und könnte nun auch bei weiten Teilen der Bevölkerung unpopuläre Gesetze durchdrücken. Dabei wird er nicht alleine stehen, denn auch andere prominente Demokraten wie Chuck Sumer und Diane Feinstein würden dahinterstehen, genau wie Michael Bloomberg.

Auf konservativer Seite springen aber wieder die üblichen Verrückten auf: Ann Coulter Und auch wenn die NRA so tut, als ob es keinen Amoklauf mit automatischen Waffen gegeben hätte, die echt niemand in den Händen haben sollte. Ann Coulter sagt, man brauche mehr Waffen und dazu Lizenzen, dass man diese auch versteckt tragen dürfte. Klar, sowas würde Amokläufer stoppen, denn sie würden sich dann ja wundern, ob die alte Dame nicht doch eine Neunmilimeter in der Handtasche hat. In Texas faselt Louie Gohmert, ein Miglied des House of Representatives, auch davon, dass die Lösung – natürlich – mehr Waffen seien. Wer wählt solche Typen eigentlich? Mike Huckabee hat natürlich wieder die Erleuchtung: Am Massaker sei natürlich die Tatsache schuld, dass Gott aus den amerikanischen Schulen verbannt worden sei.

Die Stimme der Vernunft bei all dem Wahnsiinn auf Fox News? Ausgerechnet Rupert Murdoch hat Obama via Twitter schon zweimal dazu aufgefordert, gegen automatische Waffen vorzugehen. Hoffentlich schwenken noch mehr Leute auf seinen Kurs ein. Und lesen den New Yorker.

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