2012

Kim Dotcom looking at things

“What about free speech, Mr. President? What happened to change, Mr. President? Are you pleading the Fifth, Mr. President?”

Jetzt greift endlich auch der wahre Nachfolger von Martin Luther King in den amerikanischen Wahlkmapf ein. Zumindest sieht Kim Dotcom das so, denn er hat wie MLK auch einen Traum. Vordergründig geht es in dem Traum um die Urheberrechsdebatte, um Freiheit für das Internet, um SOPA, PIPA, ACTA. Und natürlich um Kim Dotcom, den Messias, der im gefühlten Bund mit Anonymous den Kampf um das Internet gewinnen wird.

Zu ultraschlechten Techno-Beats flimmern unter „Happiness, Happiness“-Gesängen fröhliche Menschen durch die Gegend. Fast so, wie in einem schlechten amerikanischen Wahlvideo. Und das ist es auch, denn er will mit dem Video und seiner „Kampagne“ nur seine eigene Haut retten. Er will nicht in den Knast und will seine Millionen retten. Mit einem Einstehen für die Freiheit des Internets hat das alles soviel zu tun, wie sein Video mit guter Musik. Denn sonst könnte Kim Wieauchimmer, der „mehrfach wegen Insiderhandels sowie Betrugs, Datenausspähung und Computermanipulation verurteilt wurde“, ja gemäß seinem Motto „Share it and use it freely“ doch bitte aus reinem Altruismus und für die Sache die Nutzung seines Sharehosters Megaupload allen kostenlos zur Verfügung stellen. Und gleich seinen Maserati und seinen Rolls Royce Anonymous spenden, damit sie weiter gegen ACTA und Co. kämpfen können. Aber eigentlich will der neue Freiheits-Messias doch nur weiterhin ein bisschen Geld von seinen Anhängern haben, damit sich seine Millionen weiter vermehren und er sich in der Selbstberauschung noch mehr alberne Namen ausdenken kann.

Denn in der Urheberrechtsdebatte geht es nicht darum, dass anstelle von Hollywood-Produzenten nun jemand wie Kim Schmitz Millionen scheffeln soll. Der Beitrag von Schmitz ist daher eher geeignet, dass Politik und Medienwirtschaft nun leichter mit dem Finger auf die Akteure zeigen können, die gegen ACTA und für ein neues, dem digitalen Zeitalter angepasstes Urheberrecht kämpfen. Diese wichtige Debatte wird damit weiter polemisiert, die Protagonisten der Bewegung nur diskreditiert, in dem man nun jemanden wie Kim Schmitz als selbternannten Anführer aus dem Hut zaubern kann. Danke Kim, für diesen miesen Beitrag. Wenn wenigstens die Musik gut gewesen wäre!

PS: Im Sinne seiner neuen, freiheitlich-idealistischen Auffassungen sollte Kim doch auch mal schnell den Copyright-Zusatz auf seiner Webseite streichen. Die müsste doch Bitteschön unter einer CC-Lizenz laufen…

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