2012 Republicans Wahlkampf

Geldsäcke mit Spendierhosen – Neue ‚Super donors‘ mischen den Wahlkampf auf

Fast die Hälfte aller US-Kongress-Abgeordneten sind Millionäre, berichtete ABC News letzten November. Betrachtet man also die Zahl der dort verkehrenden vermögenden Privatpersonen, ist der Kongress einer der erlauchtesten Privat-Clubs der Welt. Dumm nur, dass, wer hier Mitglied sein will, noch den Umweg über öffentliche Wahlurnen machen muss. Die besten Chancen hat, wer die öffentliche Meinung zu seinen Gunsten beeinflussen kann.

Und was für Kongressabgeordnete gilt, stimmt für potentielle Präsidenten erst recht. Nach der de facto Aufhebung der Begrenzung von Wahlkampfspenden – sie dürfen nur nicht direkt an die Kampagnen der Kandidaten gehen – zeichnet sich ab, dass bereits für die Kandidatenkür der Republikaner mehr Cash verbrannt wird als je zuvor. Besonders hervor sticht hier eine Gruppe von „Super donors“ – das sind schwerreiche Geldsäcke. Knapp zwei Dutzend von ihnen haben seit Beginn des Wahlkampfes insgesamt rund 50 Millionen Dollar an Political Action Committees (PACs) gezahlt. Diese politischen Bündnisse unterstützen formal eine politische Position, sind aber in Wahlkampfzeiten praktisch kaum etwas anderes als gekaufte Geschütze für oder gegen bestimmte Kandidaten. Eine Übersicht gibt’s hier.

Dass die Sonne in Texas übrigens besonders heiß brennt, zeigt das Beispiel von Super-PAC-super-donor Harold C. Simmons. Der reiche Geschäftsmann aus Dallas ist bereits 14 Millionen Dollar losgeworden – an verschiedene republikanische Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur . Spendete er zunächst mehrere Hunderttausend Dollar an ein PAC, das dem glücklosen Rick Perry nahestand, folgten kurz darauf Spenden an ein Newt Gingrich-freundliches PAC. Einen Scheck erhielt auch ein PAC, das Mitt Romney unterstützt und diesem dabei half, Newt Gingrich Ende Januar in Florida auszuknocken. Seine Wunden lecken durfte Gingrich dann aber wieder mit neuem Geld von Simmons. Der texanische Milliardär lebt den Zweifel. „Ich nehme an, er wollte nur helfen“, kommentiert sein Sprecher lapidar.

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