2012

Rumsfelds Vermächtnis

Anfang Februar hat der frühere US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld seine Memoiren „Known and Unknown“ veröffentlicht – mittlerweile gibt es auf seiner Webseite auch ein Online-Lexikon mit interessanten Dokumenten aus seiner Amtszeit: die „Rumsfeld Papers„. In einem Video erklärt der 78-Jährige, wie es zu dem Lexikon gekommen ist: „In meinen Memoiren dienen diese Dokumente als Grundlage für viele der über 1300 Fußnoten. Ich denke, dass die Leser von diesen Papieren genauso profitieren können, wie ich es getan habe.“ Außerdem hätte jeder Nutzer so die Möglichkeit, seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Die „Rumsfeld Papers“ sollen in den kommenden Wochen noch ausgebaut werden, trotzdem lassen sich bereits jetzt spannende Dokumente wie dieses außenpolitische Memo aus dem Jahr 2003 finden. Dort schreibt Rumsfeld – in einem überraschend lässigen Ton – an den Pentagon-Mitarbeiter Doug Feith:

We need more coercive diplomacy with respect to Syria and Libya, and we need it fast. If they mess up Iraq, it will delay bringing our troops home.
We also need to solve the Pakistan problem.
And Korea doesn’t seem to be going well.
Are you coming up with proposals for me to send around?
Thanks.

Jason Pontin, Chefredakteur des Magazins „Technology Review“, kam auf seinem Twitter-Kanal Rumsfelds Aufforderung nach einer eigenen Bewertung der Dokumente nach und fragte: „Ist das eine Parodie?“

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