Democrats

„Rahmbo“ neuer Bürgermeister von Chicago

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Rahm Emanuel, der ehemalige Stabschef Obamas im Weißen Haus, wird neuer Bürgermeister von Chicago. Emanuel, der als hoher Favorit galt, setzte sich am Dienstag schon im ersten Wahlgang mit rund 55 % der Stimmen gegen seine fünf Mitbewerber durch.

Sein engster Verfolger, seinerseits ehemaliger Stabschef des langjährigen Chicagoer Bürgermeisters Richard M. Daley, Gery Chico kam auf 24 % der Stimmen, Miguel del Valle und Carol Moseley Braun auf jeweils 9 %. Abgeschlagen mit zusammen unter drei Prozent der Stimmen rangierten Patricia Pelt-Watkins und William Walls (nicht zu verwechseln mit William Wallace, dem letzten nüchternen Mel Gibson-Charakter). Rahm Emanuel konnte damit einen zweiten Wahlgang im April abwenden.

Was will man auch erwarten von einem Mann, der als „Rahmbo“, „Rahminator“ und neuerdings auch „The Rahmfather“ bekannt ist. Dem Spitznamen hat Emanuel auch im Vorfeld der Wahlen alle Ehre gemacht. Mit mehr als 13 Millionen US-Dollar Kampagnenbudget dominierte er den Wahlkampf so sehr, dass mancher ein dejavu der korrupten „windy city“ hatte.

Wo die eher demokratisch ausgerichtete Chicago Tribune fast bewundernd von
relentless commercials and a massive campaign operation” spricht, formuliert der Daily Herald, der vor allem in den Vorstädten gelesen wird, schon schärfer: „truckloads of money and friends in high places from Washington to Hollywood“ hätten Rahm ins Amt gehievt.

Auch wenn da im Kern was Wahres dran sein mag, dürften es vor allem Rahms Popularität und die richtigen Themen Bildung, Kriminalitätsbekämpfung und Jobs gewesen sein, die ihm zum Erfolg verhalfen. Und schließlich die Tatsache, dass der erste jüdische Bürgermeister Chicagos (bestimmt ärgert sich Mel Gibson) sowohl bei weißen Wählern im Norden und Nordwesten der Stadt als auch bei Schwarzen sehr beliebt war. Lediglich Latinos tendierten stärker zu Gery Chico.

Da konnte ihm auch der Versuch, ihn auf juristischem Wege zu stoppen, nichts anhaben. Vorwürfe, Emanuel habe nicht wie vorgeschrieben, ein Jahr vor den Wahlen in der Stadt gelebt, wurden vom Obersten Gerichtshof Illinois zurückgewiesen.

Nichts und niemand hält eben „Rahmbo“ auf. Oder uns davon ab, ihm zu gratulieren: Herzlichen Glückwunsch, Rahm!

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