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Warum es für Clinton zurzeit nicht besser laufen könnte

Eingespieltes Duo: Bill und Hillary Clinton in Iowa.

Tja, wir haben es verpasst. Leider. Terminstress, Vergesslichkeit, Faulheit: Irgendwie kam gestern alles zusammen. Von daher holen wir das jetzt einfach nach: alles Gute zum Geburtstag, Hillary Clinton. 68 Jahre ist die ehemalige First Lady und Außenministerin der USA geworden. Aber, machen wir uns nichts vor, es wird Clinton ziemlich egal sein, ob Amerika wählt an ihren Geburtstag denkt oder nicht. Für die Demokratin läuft es im Vorwahlkampf zurzeit ausgesprochen gut. Die vergangenen Tage dürften daher Clintons größtes Geschenk gewesen sein.

Clinton überzeugte in der ersten TV-Debatte der Demokraten, ihr Rivale Bernie Sanders trat als weltfremder Sozialist auf (und erlangte erst durch eine „Saturday Night Live“-Parodie Berümtheit), im Kongressausschuss zum Bengasi-Anschlag stritten sich ihre Rivalen lieber untereinander und dann teilte auch noch Vizepräsident Joe Biden mit, nicht ins Rennen um die Nachfolge von Präsident Barack Obama einzusteigen. Für das Web-Magazin „The Federalist“ steht fest: „Clinton ist unausweichlich.“

Dazu kam ein beinahe surreal anmutender Kampf bei den Republikanern um die Nachfolge von John Boehner als Vorsitzender des Repräsentantenhauses.

Vor wenigen Tagen teilte Ex-Präsidentschaftskandidat Paul Ryan mit, für das Amt kandidieren zu wollen. Doch wird es Ryan gelingen, die erzkonservativen Tea-Party-Anhänger („Freedom Caucus“) einzubinden? Der nun erreichte Budgetkompromiss geht auf Boehners Konto – Ryan dürfte das nur wenig Spielraum verschaffen.

Die chaotischen Zustände bei den Republikanern haben nicht nur Ryan beschädigt. Sie zeigen auch, warum der vermeintliche Spitzenkandidat Jeb Bush bei aktuellen Umfragen nur bei rund sieben Prozent liegt. Die Parteibasis legt keinen Wert auf politische Erfahrung und Kompromissfähigkeit – sie liebäugelt lieber mit dem exzentrischen Milliardär Donald Trump und dem Außenseiter Ben Carson.

Halloween geht bei Clinton vor

Clinton marschiert, ihre Gegner kapitulieren oder versinken in machtpolitischen Grabenkämpfen. Gemeinsam mit Ehemann Bill kann sie daher in Ruhe Spenden einsammeln und um Wähler werben. Der jüngste Post auf Clintons offizieller Facebook-Seite verdeutlich das. Dort geht es nicht um politische Themen, sondern um Vorschläge für ein gelungenes Halloween-Kostüm.

Es läuft also rund für Clinton. Ihr Geburtstag hat das verdeutlicht. 68 Jahre? Vor der Kandidatur der Demokratin gab es immer wieder Diskussionen über ihr Alter. Schließlich gab es mit Ronald Reagan und William Henry Harrison nur zwei Politiker, die mit einem vergleichbaren oder höheren Alter ins Weiße Haus einzogen.

Clinton selbst erstickte alle möglichen Zweifel im Keim: Elf Stunden lang trotze sie entspannt und meist gut gelaunt dem Kreuzfeuer im Bengasi-Ausschuss. Danach sorgten vor allem Gifs ihrer lässigsten Gesten für Aufsehen im Netz. Virale Beliebtheit: Wer braucht da noch Glückwünsche zum Geburtstag?

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