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Zwischen Thronen und Ringen

„Game of Dems“-Karte der Republikaner

Authentizität im Netz: Für die US-Politik bleibt das ein schwieriges Thema. Seit den vergangenen beiden Präsidentschaftswahlen gelten die Demokraten als Vorreiter im digitalen Wahlkampf. Cool, modern und zeitgemäß: Die erfolgreichen Kampagnen von Präsident Barack Obama haben bewiesen, wie politische Authentizität im Netz auszusehen hat. Der Spott und die Häme, mit dem die Nutzer auf den aktuellen „Prism“-Skandal reagieren, wiegen daher umso schwerer.

Und die Republikaner? Die gelten weiterhin als Partei 1.0. Denn wenn es um die Nachricht geht, „the message“, liegen die Konservativen meist falsch. Zwei aktuelle Beispiele zeigen, was die Republikaner können – und was nicht.

Auf durchaus unterhaltsame Art kann die Partei zum Beispiel Ex-Präsident George Bush zum 89. Geburtstag gratulieren. Lustige Socken und seriös aussehende Menschen: eine unschlagbare Kombination.

Was die Partei jedoch nicht kann, ist auf aktuelle Trends in der Popkultur anzuspielen. Vor wenigen Tagen veröffentlichte die Partei eine Webseite, die die Machtverhältnisse bei den Demokraten darstellen soll. Der Titel „Game of Dems“ spielt dabei auf die zurzeit populäre TV-Serie „Game of Thrones“ an. Die Idee mag gut gewesen sein, die Umsetzung jedoch nicht. Denn im Netz sorgte die Karte (siehe oben) für Lacher. Viele Nutzer merkten an, dass die Optik nicht an „Game of Thrones“, sondern an den Buchklassiker „Herr der Ringe“ erinnere. Für die Karte eine mediale Blamage, für die liberale Webseite „Think Progress“ eine willkommene Gelegenheit, die Konservativen auf die Schippe zu nehmen.

„Think Progress“ weist zurecht daraufhin, dass der neue Twitter-Kanal von Hillary Clinton in diesem Zusammenhang quasi einer digitalen Ohrfeige für die Republikaner gleichkomme. Denn die Ex-Außernministerin, der Ambitionen auf die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei im Jahr 2016 nachgesagt werden, hat den Spagat zwischen Politik und Popkultur nahezu mühelos geschafft. Ihr Profilfoto spielt auf den beliebten Blog „Texts from Hillary“ an, der Clinton in verschiedenen Situationen beim Tippen von Kurznachrichten zeigt. Dazu bedankte sich die Demokratin in ihrem ersten Tweet bei den Machern des Blogs für die „Inspiration“. Das Resultat: ein breites und positives Medienecho – und rund 455.000 Follower in drei Tagen. Revolutionär modern? Nicht unbedingt. Authentisch? Auf jeden Fall.

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