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SXSW: Crowdfunding für staatliche Einrichtungen

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Vom 06. bis zum 13. März waren Adrian und ich auf der wohl weltweit größten Veranstaltung zum Thema „Interactive“, der SouthbySouthwest (kurz SXSW) in Austin, Texas. Wer noch nie dort war, sollte dies definitiv für das nächste Jahr in Erwägung ziehen. Der Mix aus klassischer Konferenz, netten Get togethers und Parties ist sicherlich einzigartig in der Konferenzszene und absolut zu empfehlen.

Wie zu erwarten, gab es auf der SXSW auch einige Sessions die das Zusammenspiel von Technologie, digitalen Raum und Politik behandelten. Neben einer sehr interessanten Keynote von Al Gore, hatte ich das Glück eine sehr spannende Session zum Thema Crowdfunding für staatliche Institutionen zu besuchen. Der genaue Titel der Veranstaltung lautete „Can Crowdfunding Save Local Government Budgets?“ – Eine Frage die ich mir selbst auch schon mal gestellt hatte.

Philadelphia zeigt wie es geht
Da die Amerikaner und meist auch die Engländer, so auch hier, uns Deutschen in diesen Bereichen oft einen Schritt voraus sind, freute ich mich auf viele spannende Beispiele und Einblicke. Diese wurden auch prompt erfüllt. So erklärte Jordan Raynor, Gründer von Citizinvestor, einer auf das Crowdfunding von kleinen öffentlichen Projekten spezialisierten Plattform, ihre Vorgehensweise und zeigte eine Reihe von Knackpunkten für eine erfolgreiche Kampagne auf. Besonders hervorgehoben wurde dabei das Zusammenspiel von öffentlichen Einrichtungen und den Bürgern. So können Behörden auf der Website Projekte für ein Funding einreichen, Bürger können diese dann finanziell unterstützen oder aber auch selbst eigene Ideen einbringen.
Eine Stadt, die bisher sehr erfolgreich mit Crowdfunding agiert, ist Philadelphia. Aktuell läuft eine Crowdfunding-Aktion zur Finanzierung eines Projektes, welches Kindern den Anbau von Gemüse beibringt.

Einen ähnlichen Ansatz wie Citizinvestor verfolgt die britische Plattform Spacehive . Auch hier wurden bereits einige Projekte erfolgreich umgesetzt, z. B. die Finanzierung eines Community Centers in Wales. Spannend, so Rodrigo Davies von Spacehive, war oftmals die Bereitstellung weiterer finanzieller Mittel durch private Unternehmen, nach dem ein Projekt durch die Crowdfunding-Kampagne an Aufmerksamkeit gewonnen hatte.

Aber wir zahlen doch bereits Steuern?!
Eine Frage die natürlich bei der anschließenden Diskussion gestellt wurde, war, warum Bürger jetzt auch noch Spenden sollten, da sie ja bereits Steuern zahlen?! Eine Frage, auf die es keine pauschale Antwort gibt. Meiner Meinung nach, sollte man Projekte die durch Crowdfunding initiiert werden, nicht alleine aus der finanziellen Perspektive beurteilen. Neben der Möglichkeit Geld zu beschaffen, bietet Crowdfunding vor allem die Möglichkeit, Aufmerksamkeit für das Projekt/Anliegen zu erzeugen und rückt es somit oftmals erst in den Fokus der Öffentlichkeit bzw. der Behörden. Ein guter Weg also, um Projekte in der eignen Nachbarschaft voran zu treiben und durch gemeinsamen Schulterschluss von Bürgern, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen aus der Wirtschaft, zu lösen. Zudem kreiert das Crowdfunding nicht nur finanziellen Ressourcen für Projekte sondern zeigt auf sehr transparente Weiße wo für öffentliche Gelder ausgegeben werden. Zukünftig wird es sicherlich interessant zu sehen sein, wie viel Prozent aller öffentlicher Projekte einer quasi Zustimmung durch die Bevölkerung erhalten.

Einen sehr spannender Artikel der sich etwas intensiver mit dem Thema auseinandersetzt findet ihr hier.

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