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Barack Obama: Decider-in-Chief

Es ist schon erstaunlich, welche Überraschungen es im US-Wahlkampf immer wieder gibt. Noch steht der Republikaner Mitt Romney gar nicht offiziell als Präsidentschaftskandidat seiner Partei fest, die Wahlstrategen von Barack Obama scheint das nicht weiter zu stören. Mit zwei gezielten Aktionen versuchen sie den ehemaligen Gouverneur von Massachusetts auf einem Feld anzugreifen, das bislang nicht im Zentrum des Vorwahlkampfs stand: der Außenpolitik.

Am vergangenen Mittwoch kritisierte US-Vizepräsident Joe Biden die außenpolitischen Pläne von Romney als „oberflächlich“ und „gefährlich“. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in New York sagte Biden: „Die Amerikaner wissen, dass unser Land es sich nicht leisten kann, wieder auf eine Außenpolitik nach dem Motto ‚Ihr seid für uns oder gegen uns‘ zu setzen.“ Romney stehe in einer Linie mit Ex-Präsident George W. Bush und hoffe, dass die Amerikaner eine „kollektive Gedächtnislücke“ hätten.

Zwei Tage später veröffentlichte die Obama-Kampagne das Video „One Chance“, in dem angedeutet wird, dass Mitt Romney nicht die Entscheidung getroffen hätte, Terroristenchef Osama bin Laden zu töten – beziehungsweise nicht den Mut gehabt hätte, den Befehl zu geben. Eine These, die auch Biden in seine Rede in New York erwähnte.

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Interessanterweise konnte die Obama-Kampagne für den Spot Ex-Präsident Bill Clinton gewinnen. „Er [Obama] musste entscheiden. Und genau deswegen wird ein Präsident gewählt.“ Clintons Auftritt überrascht. Seine Frau Hillary veröffentlichte im demokratischen Vorwahlkampf 2008 ein Video, das auf Obamas angeblich fehlende außenpolitische Expertise anspielte.

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Das Video sorgte zwar für reichlich Gesprächsstoff, trotzdem landete Hillary Clinton im innerparteilichen Rennen nur auf dem zweiten Platz. Klar ist: Die Tötung von Osama bin Laden wird Obama im Wahlkampf nutzen. Es ist sein stärkstes Argument gegen Kritiker, die ihm mangelnde Härte in der Außenpolitik vorwerfen. Doch das entscheidende Thema im Wahlkampf wird die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Hier wird Romney ansetzen – der Decider-in-Chief hat hoffentlich einen guten Schlachtplan.

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