2012

#Framing // Thug in Chief

Rush Limbaugh, Sean Hannity, Karl Rove: Die beiden rechten Talkshowclowns und das böse Mastermind der Bush-Ära, sie alle haben Präsident Obama in den letzten Tagen einen Thug genannt. Hannity sprach davon, dass Obama im Umgang mit dem Supreme Court „chicago thuggish intimidating tactics“ benutzt, Limbaugh nannte Obama im gleichen Kontext einfach einen „thug“ und Karl Rove griff das Thema natürlich gleich auf und bezeichnete den gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten als „some kind of political thug„.

US-Präsidenten wurden vom politischen Gegner schon einiges genannt, aber sicher noch nicht thug. Aber zufällig gewählt ist diese Bezeichnung sicher nicht. Denn der Begriff bezeichnet in den USA im allgemeinen Sprachgebrauch einen afro-amerikanischen Halsabschneider direkt aus dem Hood. Der am besten auch noch rappt, mit Drogen dealt und weiße Mitbürger, sollten sie sich denn mal in den Hood verirren, sofort unter Waffengewalt ausraubt.

Limbaugh, Hannity und Rove benutzen mit thug also bewusst ein in diesem Kontext rassistisch aufgeladenes Codewort für ihre Anhänger, als Anker, der ihre Weltsicht und ihr Bild von Obama bestärkt, als Begriff, mit dem sie die Debatte um die Rolle von Obama als Präsident framen wollen, als Erinnerung, dass im Weißen Haus ein schwarzer Präsident sitzt, denn es zu delegitimieren gilt, wie Tricia Rose von der Brown University feststellt:

„The first thing to consider is that the association of black men in ‚thug life,‘ or thug behavior and criminality … is so obvious and so sustained that to use it in the context of President Obama is not even thinly veiled racism. I would be interested in seeing if any past president has ever been called a thug by political leaders.“

Photo Credit: „Thug for Life“ // silverfox09 // Flickr

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