2012 Republicans Wahlkampf

Huntsman gibt auch auf

Einen Tag vor den Vorwahlen in New Hampshire hatten wir es prognostiziert, nun ist es (fast offiziell): Jon Huntsman wird heute vor die Kameras treten und das Ende seiner Kampagne bekannt geben. Zudem berichten mehrere Quellen aus seiner Umgebung, dass er in dieser Ansprache Mitt Romney endorsen wird.

Huntsman hat mit seiner Entscheidung nun eingesehen, dass ein moderater Kandidat wie er in der derzeitigen Verfassung der GOP und bei der aktuellen Zusammensetzung des Kandidatenfeldes keine Chance hatte. Der Name seines größten Problems war jedoch: Mitt Romney. Denn Romney blockiert die Mitte, war bekannt, scheiterte schon 2008 nur an McCain, hat das moderate Party-Establishment hinter sich, viel Geld, ein gut aufgestellte Wahlkampfmaschine.

Huntsman hat versucht, sich links von Romney zu positionieren. Aber eigentlich waren sich die beiden viel zu ähnlich. Und auch wenn Romney aus taktischen Motiven immer weiter nach rechts rückt: die Mitte hat er nicht verlassen. Und links von Romney gibt es bei den Republikanern nur wenig Platz und ein sehr überschaubares Wählerpotential. Damit lassen sich in New England-Staaten wie New Hampshire Achtungserfolge erzielen, in South Carolina und dem Rest der Vereinigten Staaten reicht es aber nicht (aktuell liegt Huntsman in South Carolina bei 5 Prozent, in der USA-weiten Umfrage sogar nur bei etwas mehr als 3 Prozent).

Der Rückzug von Huntsman ist daher vor allem für Mitt Romney eine gute Nachricht. Er wird nun noch mehr Zulauf von moderaten Republikanern erhalten. Ron Paul und Newt Gingrich werden vielleicht auch den ein oder anderen Huntsman-Unterstützer abbekommen, der Löwenanteil wird von nun an jedoch Romney unterstützen. Und während sich die Konservativen in der GOP (auch wenn Romney unbedingt einer sein will) immer noch auf keinen Kandidaten einigen können, kann Romney sich einigermaßen entspannt zurücklehnen. Denn obwohl er im Zentrum der Attacken von Gingrich, Santorum, Perry und Ron Paul steht, nehmen sie sich die Stimmen gegenseitig ab.

Es wäre nicht überraschend, wenn Huntsman im Schattenkabinett von Romney (so er denn die Nominierung gewinnen sollte) auftauchen würde. Ansonsten bleibt mir von seiner Kandidatur vor allem ein Tweet im Gedächnis:

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