2012 Wahlkampf

Wahlkampf ist Familienangelegenheit

Women for Obama Luncheon with First Lady Michelle Obama—New York, September 20th, 2011

Seit je her wird in der amerikanischen Wahlkampfführung die Familie der Kandidaten zu Wahlkampfzwecken instrumentalisiert. Sei es für wunderbare Photo-Ops, die ein „Heile Welt“-Image vermitteln sollen, oder als vermeintlicher Sympatieträger zur Rekrutierung und Mobilisierung von Wählern. Was wäre JFK ohne seine Jackie O? George W. Bush ohne seinen geliebten Hund Barney? Oder Sarah Palin ohne ihre Rasselbande an Kindern?

Auch im aktuellen Wahlkampf spielt die Familie der Kandidaten eine entscheidende Rolle. Und wie sollte es anders sein? Es sind die Obamas, die den Familienwahlkampf ins Web 2.0 bringen. Die First Lady, Michelle Obama, hat heute ihren ersten Tweet auf einem eigenen Twitter Account (@michelleobama) veröffentlicht.

Ganz im Sinne der Transparenz wird gar kein Hehl daraus gemacht, dass das Account ganz klar auf Wahlkampf gepolt ist. Die Account Beschreibung weißt darauf hin, dass der Kampagnenstab das Account verwaltet und Misses Obama nur selbst dahinter steckt, sofern der einzelne Tweet mit ihren Initialen gekennzeichnet ist: „This account is run by #Obama2012 campaign staff. Tweets from the First Lady are signed -mo.“ Als Hintergrundbild dient der Kampagnenbanner „Obama Biden“ – ein Slogan, der ebenfalls in das Profilbild der First Lady integriert wurde. Erstaunlich ist, dass @michelleobama bereits jetzt, ca. fünf Stunden nach dem allerersten Tweet 112.029 Follower hat und auf 681 Listen aufgeführt wird. Eine bemerkenswerte Leistung für zwei einführende Tweets vom Kampagnenstab und einem Begrüßungstweet von Michelle Obama selbst.

Für die Zukunft bleibt es vor allem spannend zu verfolgen, in welchen Relationen die Tweets von Michelle Obama zu denen des Kampagnenstabs stehen. Im Sinne der Authentizität wäre Michelle Obama auf jeden Fall gut beraten, selbst den Ton anzugeben. Das kommt gut bei den Followern an und steigert die persönliche Verbindung der potentiellen Wähler und Unterstützer. Ein weiteres Vehikel zur Multiplikation von Pressestatements braucht die Kampagne Obama mit Sicherheit nicht.

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