2012

Ein Blick nach Iowa

Am 3. Januar ist es soweit: Die Primary-Saison geht mit dem Iowa Caucus in die erste Runde. Dabei geht es im Corn State ein bisschen anders zu als in den Primaries der anderen Bundesstaaten. Beim Caucus in Iowa kommen die Bewohner der 1784 Bezirke bei Veranstaltungen zusammen, die wie Nachbarschaftstreffen fungieren – und daher auch mal beim Nachbarn um die Ecke im Wohnzimmer stattfinden können. Dort wird debattiert und gestritten. Und von da an geht es so weiter:

Unlike the first-in-the-nation primary in New Hampshire, the Iowa caucus does not result directly in national delegates for each candidate. Instead, caucus-goers elect delegates to county conventions, who in turn elect delegates to district and state conventions where Iowa’s national convention delegates are selected. Ironically, the state conventions do not take place until the end of the primary and caucus season: Iowa is in fact one of the very last states to choose its delegates.

Also alles nicht ganz einfach – und das war nur die stark verkürzte Beschreibung. Mehr zum genauen Ablauf des Caucus (der für Republikaner und Demokraten noch einmal unterschiedlich abläuft) gibt es hier, hier und hier.

Natürlich ist Iowa nur Iowa und nicht Florida, New Hampshire oder South Carolina – und wer dort gewinnt, hat noch lange nicht die Nominierung seiner Partei in der Tasche. Aber ein Blick auf die Resultate der vergangenen Jahre verdeutlich schon, dass von dem Caucus in Iowa auch eine deutliche Signalwirkung ausgehen kann. Bei den Demokraten siegten Obama in 2008 und Kerry in 2004 (beide jeweils vor John Edwards) sowie Gore im Jahr 2000 (vor Bill Bradley). Bill Clinton bekam 1992 aber nur 3 Prozent der Stimmen. Er trat aber auch gegen den Lokalmatadoren Tom Harkin an.

Bei den Republikanern setzte sich 1996 Bob Dole vor Pat Buchanan durch, 2000 Dubya gegen Steve Forbes. 2008 gewann aber Mike Huckabee vor Romney. John McCain hingegen wurde nur Vierter. Momentan spiegeln die aktuellen Umfragen in Iowa die Stimmung in den USA annähernd wieder: Gingrich führt deutlich vor Romney. Allerdings ist Romney in Iowa deutlich schwächer und führt in den Umfragen nur hauchdünn vor Ron Paul (der wie Romney bei ca. 17 Prozent liegt). Und sowohl Perry als auch Bachmann können noch ein bisschen vom Ausscheiden Herman Cains profitieren – dieser lag vor seinem Ausscheiden in Iowa vorn. Beide kommen nun auf knapp 10 Prozent.

Übrigens debattierten die Kandidaten (minus Jon Huntsman, der lieber Curb Your Enthusiasm gucken wollte) gestern Abend in Des Moines, der Hauptstadt von Iowa. Es gab nichts Neus, sie spielten wieder „Wer ist der Konservativste?“ von uns (wobei Michele Bachman mit der Erkenntnis glänzte, dass Michele Bachman die Konservativste von allen sei, und nicht Newt Romney). Schöne Nachlesender Debatte gibt es bei Spiegel Online, dem New York Magazine sowie Politico.

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  1. Pingback: RSS-Reader-Roundup | 12. December 2011 | Bastian Dietz

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