2012 Democrats

Trendscouting: Sexting für Politiker

„Rep. Anthony Weiner zeigt Größe – und bleibt standhaft“

„We are dealing with a group of people who are developing. They are experimenting, they’re taking risks, they’re experimenting with sexuality. You add technology into the mix and it’s not particularly surprising that they’re using these things that are in their pockets with them every moment of the day — the way they mostly communicate with their friends (and voters, Ed.) — to explore this other part of themselves.“

Eine Studie des Pew Research Centers aus dem Jahre 2009 alarmierte die amerikanische Gesellschaft, dass 15 Prozent der amerikanischen Teenager sogenanntes Sexting mit ihren Handys betreiben. Nun greifen auch amerikanische Politiker vermehrt diesen neuen Trend auf, um auf diesem Weg engen Kontakt zum Wahlvolk aufzubauen.

Nachdem der republikanische Kongressabgeordnete Chris Lee bereits im Februar diese neue Kommunikationsform testete, zog nun Anthony Weiner nach, seines Zeichens Kongressabgeordneter aus New York, also einem Bundesstaat, der beim Einsatz moderner Kommunikationstechniken immer vorne mit dabei ist.

Waren Lee’s Versuche noch etwas unbeholfen – er kommunizierte über das altmodische Internetforum Craigslist und musste nach einem misslungenen Versuchen schlussendlich zurücktreten – setzte Weiner voll auf die sozialen Netzwerke Twitter und Facebook. Mit Erfolg: er trat so in direkten Kontakt mit 6 potentiellen Wählerinnen.

Durch den Einsatz dieser modernen Medien konnte Weiner sehr persönliche Beziehungen zu den Frauen herstellen – und sie unter anderem mit einem Foto seiner blanken Brust und grauen Unterhosen von den Vorteilen der Gesundheitsreform überzeugen. Freundlicherweise stellte er dem konservativen Blogger Andrew Breitbart das Material zur Verfügung, um die Überlegenheit der Demokraten bei der Kommunikation via Social Media zu unterstreichen.

Weiner behauptete zwar vermutlich aufgrund seiner Bescheidenheit, dass seine beiden Accounts gehacked wurden und die Fotos nicht von ihm seien. Er sollte aber mutig zu seiner Rolle als Trendsetter stehen!

Denn Sexting könnte in kommenden Wahlkämpfen eine große Rolle spielen und integraler Bestandteil jeder Kampagne werden. Fotomaterial von Präsident Obama für den Einsatz via Sexting wurde schon professionell produziert. Und auch Sarah Palin soll schon über den Einsatz dieser für Politiker neuen Kommunikationsform nachdenken. Zudem spielte Sexting unbestätigten Gerüchten zufolge eine tragende Rolle bei der Entscheidung von Mike Huckabee, seinen Verzicht auf eine Kandidatur zu erklären. Denn in einer ausgewählten Focus Group kamen seine Sexting-Bilder nicht sonderlich gut an. Wir sind auf jeden Fall gespannt, welcher Politiker hier den nächsten Schritt tun wird!

1 Kommentar

  1. Pingback: Stewart und Colbert essen ein Weiner Würstchen

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