2012 Republicans

Was macht eigentlich… Rudy Giuliani?

Um Rudy Giuliani war es ja in letzter Zeit etwas ruhiger geworden. Der Ex-Bürgermeister von New York war 2008 zu Beginn der republikanischen Vorwahlen einer der Frontrunner, stürzte danach aber nicht nur aufgrund strategischer Fehler bei der Kampagnenplanung rapide ab. Und bisher spielte er bei den Diskussionen, wer denn nun 2012 gegen Obama antreten werde, keine große Rolle.

Nun taucht er aber wieder verstärkt in den Medien auf: nicht nur als Talking Head, sondern auch als Thema der Berichterstattung. Denn Giuliani werden wieder eigene Ambitionen auf eine Präsidentschaftskandidatur nachgesagt. Auf NBC gab er kürzlich zu, ernsthaft darüber nachzudenken. Und Zufall oder nicht: Er stattete grade New Hampshire einen Besuch ab, dem Staat der nach dem Straw Poll in Iowa Schauplatz der ersten Primary sein wird.

Durch eine aktuelle CNN Umfrage vom letztem Freitag fühlt sich Giuliani sicher bestärkt, denn dort führt er das Kandidatenfeld der GOP mit 16 Prozent vor Romney (15), Plain (12) und Paul (12 Prozent) an. Das ist zwar knapp und verdeutlicht die Fragmentierung der konservativen Wähler, doch Giuliani scheint wieder dabei zu sein.

Das Giuliani jetzt anscheinend wieder ernsthaft drüber nachdenkt, seinen Hut ins Rennen zu schmeißen, hat aber weniger mit seiner Stärke und Popularität als mit der Schwäche der Kandidaten zu tun, die sich bereits erklärt haben. Es hat sich bisher niemand herauskristallisiert, von dem Giuliani denkt, dass er ihn (oder sie) nicht schlagen könnte. Aber selbst wenn es keinen Favoriten bei der GOP gibt: Giuliani wird es dieses Jahr noch schwerer als 2008 haben.

Denn 2007/2008 zehrte er noch vom Nimbus des 9/11-Helden, der sich als Experte für nationale Sicherheit Law und Order positionieren konnte. Dieses Mal? Er ist vielen Republikanern deutlich zu moderat, unterstützt die Homo-Ehe, war circa 38 Mal verheiratet, liegt bei wichtigen Themen wie der Immigrationspolitik weit links von seiner eigenen Partei. Vielleicht hilft ihm ja sein Beratungsengagement bei Keiko Fujimori, die bald die neue Präsidentin von Peru werden könnte. Sie ist die Tochter von Alberto Fujimori, dem Ex-Präsidenten des Andenlandes, der laut Töchterchen Keiko „die beste Regierung, die Peru je hatte“ (Süddeutsche Zeitung), anführte. Er sitzt grade im Gefängis, wegen Korruption und dem Einsatz von Todesschwadronen. Bravo.

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