2012

„Every time a woman runs, women win.“ // Geraldine Ferraro // 1935 – 2011

Anfang der Woche verstarb die ehemalige demokratische Kongressabgeordnete Geraldine Ferraro im Alter von 75 Jahren. Sie war die erste, die in den USA jemals für die (Vize-)Präsidentschaft nominiert wurde. Dann kam Sarah Palin, die 2008 in einer ganz ausgefeilten strategischen Entscheidung in die feministischen Fußstapfen von Ferraro (ok, war ein Witz) von John McCain als Vizepräsidentin mit auf das republikanische Ticket genommen wurde.

Ferraro wird oft mit dem Ausspruch „Every time a woman runs, women win.“ zitiert. Für Hillary Clinton, die 2008 ja ebenfalls antrat und bei den demokratischen Vorwahlen nur an Obama scheiterte, trifft dieses Zitat – denn sie wurde bei ihrer Kandidatur von Ferraro unterstützt.

Und 2012? Mit Sarah Palin und Michelle Bachman gibt es auf Seiten der GOP noch zwei Frauen, denen Ambitionen auf die Präsidentschaftskandidatur nachgesagt werden. Ob Ferraro diesen Ausspruch auch mit Bezug auf Sarah Palin hätte fallen lassen, wage ich jetz ganz einmal zu bezweifeln. Auf jeden Fall waren die beiden schnell mit Beileidsbekundungen zur Stelle, um sich in eine Linie mit der „Pionierin“ Ferraro zu stellen.

Denn beide stehen der Tea Party nahe, die bisher nicht unbedingt durch feministische Positionen aufgefallen sind – und werden vor allem auf die Unterstützung dieser Bewegung bauen, sollten sie wirklich bei den Primaries antreten. Bei Michelle Bachman bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass sie tatsächlich antreten wird, da sie kaum noch aus Iowa (dem ersten Bundestaat, der bei den Primaries eine Rolle spielt) wegzukriegen ist. Bei Sarah Palin hingegen bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher. Vielleicht hat sie jetzt wirklich realisiert, dass sie eigentlich chancenlos ist (allerspätestens, wenn sie gegen Obama antritt), und kann sich mit einer Rolle der Königsmacherin anfreunden, die generös ihre Anhänger hinter einem der anderen Kandidaten versammelt. Aufgrund des unvergleichlichen Entertainment-Faktors wäre es aber wirklich schade, wenn sie auf eine Kandidatur verzichten würde.

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