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Change – zu ’strange‘ für Amerika?

Schild neben einer Kirche

Mit der Wahl Sarah Palins zu seiner Vize hat sich der politische Pyrotechniker John McCain wahlkampftechnisch einen Knallfrosch der Extraklasse ins Sortiment geholt: jede neue Enthüllung über Misswirtschaft und persönliche Vorteilsnahme in ihrem Heimatstaat Alaska lässt die republikanischen Wahlkampfstrategen in Deckung gehen, ebenso, wenn sie im TV den Mund aufmacht und politische Unzulänglichkeit offenbart.

Palin knallt, unaufhörlich, unvorhersehbar, und wohin sie (und McCain) nachher landen ist nicht absehbar. Oder vielleicht doch? Knallfrosch Palin ist bei den Evangelikalen eingeschlagen wie eine Bombe. Die christliche Rechte kann sich durch sie wieder mehr für McCain for President erwärmen.

Und was macht Obama? Seine Kampagne wirkt angesichts der republikanischen Herausforderug aus Alaska wie ein kollektives Fragezeichen. Und doch könnte Palin am Ende nur das kleinste Problem für die Demokraten sein.

Gerade schwarze Wähler unterstützen Obama in bisher nicht dagewesener Weise. Das bringt aber nur dann etwas, wenn sie denn überhaupt an die Urne dürfen. Der Einwand (‚Obama schwitzt nicht – er sollte‘) kommt von dem investigativen Reporter Greg Palast. Der war unter anderem an der Enthüllung der Unregelmäßigeiten in Florida im Zuge der vorletzten Präsidentschaftswahlen beteiligt gewesen. Jetzt warnt er, dass viele schwarze Wähler, insbesondere in Swing States und kritischen Wahlbezirken durch fadenscheinige Begründungen an der Abgabe ihrer Stimme gehindert werden würden.

Obama hat ein zweites großes Problem, das auch Umfragen nicht abschätzen können: Er ist und bleibt zu ’strange‘. Und das bezieht sich auch auf eine Charakteristik, die bislang nicht groß zur Debatte stand: seine Hautfarbe. Wie viele der Amerikaner, die jetzt öffentlich lautstark den Wandel beschwören im November in der Abgeschiedenheit der Wahlkabine doch das Kreuz bei dem ‚Anderen‘ – oder gar nicht – machen, ist unbekannt.

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