Obama Republicans

McCain singt, Barack Obama muss begleiten

Da veranstaltet der Barack in Denver die teuerste Grillparty des Sommers, aber wer kommt am Ende ins Fernsehen? Und in die Zeitung? Und sowieso? Der McCain. Mit der Nominierung von Ms. Alaska 1847 zu seiner Vizepräsidentschaftskandidatin: 3 Topartikel auf der Startseite der NY Times, die dem neuen Gespann McCain-Palin gewidmet sind, die ganze Startseite in der online-Ausgabe der heutigen LA Times, sogar der China Daily und die russische Itar-Tass bieten ganzseitige Artikel zum Thema. Obwohl letztere sicher andere Themen zu berichten hat (What the hell is G.o..ia?)

Damit ist McCain ein strategisch genialer Zug gelungen. Nicht nur, dass ER am Ende des demokratischen Nominierungsparteitags für die eigentlichen News sorgt. Sondern auch, dass er eine VP-Kandidatin aus dem Hut zaubert, die fast niemand kennt, die aber entsprechend wenig vorbelastet ist. Und die eine ganze Menge Wählergruppen zu McCain ziehen könnte, die bisher noch untentschlossen sind. Denn…

…Sarah Palin ist:
– (beinahe) rechtsradikal: Mit ihr kann man Bären jagen und die Häuser der Nichtgläubigen anzünden gehen. Damit dürfte sie die Gruppe der weißen, konservativen, evangelikalen Wähler ansprechen, die sich von McCain allein bisher wenig repräsentiert fühlen.

– eine Frau: In ihrer Art ist sie ähnlich weiblich wie Hillary Clinton und verkörpert wie diese Werte wie „Fleiß“, „Disziplin“ etc. Bei einigen noch immer vergnatzten Hillary-Wahlkämpfern dürfte dies genügen, um McCain als Alternative zu Obama zu begreifen. Allein die Tatsache, dass McCain gelungen ist, was Obama nicht schaffte, nämlich eine Frau überhaupt aufzustellen, dürfte auch für die frauenbewegten Frauen (und Männer) zumindest für die eine oder andere Überlegung sorgen, ins McCain-Lager abzuwandern. (Natürlich nicht für die abtreibungsfanatischen Alt-68-Gender-Hippi-Muttis!)

– jünger als Barack Obama: Damit hält sie ein gewaltiges Pfund für McCain, denn Obamas „Change“-Gedanke war bisher immer auch als Generationenwechsel kommuniziert. Gegenüber dem biblisch alten McCain ging diese Rechnung auf; sogar parteiintern gegenüber Mama Hillary. Aber dank Palin kann Obama die „Change“ à la Generationenwechsel-Karte nicht mehr als USP ausspielen. Denn, dass McCain ein Übergangskandidat ist, weiß jeder. Wer sagt aber, dass die Republikaner im nächsten Schritt mit Palin im Weißen Haus „Change“ nicht genau so gut beherrschen, wie Obama?

Was bleiben dem Barack also nun für Argumente? Folgt der demokratischen Grillparty nun die Magenverstimmung danach?

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