Das ist die Anzahl der Prozentpunkte, um die sich die Umfrageergebnisse verändern werden. Jedenfalls ist es die Meinung eines Sprechers des McCain-Teams und natürlich ist sie ein wenig höher als realistisch. Wer die Erwartungen an den Demokratischen Konvent hoch hält, der stellt dem Gegner eine Messlatte, die dieser erst erreichen muss und 15 Prozent sind selbst für ein Obama-Biden-Team eine ordentliche Zahl.

John Kerry hatte 2004 kaum einen Zuwachs in Umfragezahlen bekommen. Nun werden vielleicht einige Leser denken, dass es an John Kerry lag und das mag bis zu einem gewissen Grad auch stimmen. Es ist aber nicht alles.

Aus taktischen Gründen musste sich Kerry sehr früh für einen VP-Kandidaten entscheiden. Edwards wurde es, nachdem es, aus demokratischer Sicht, sehr viele konterproduktive Gespräche über McCain als potentiellen Kandidaten gab. Joe Biden war einer der bekannteren demokratischen Senatoren, die diese Idee unterstützt haben. Realistisch war das nie und so musste Kerry sich schnell für einen Demokraten entscheiden. Es wurde der charmante, glatte und letztlich wenig überzeugende John Edwards. Und er wurde bereits im Juli 2004 der Welt vorgestellt. Bei der DNC in Boston war das also Schnee von gestern und konnte nicht dazu beitragen, dass Kerry einen Zuwachs bei den Umfragezahlen verbuchen konnte.

Ebenfalls Nachteilhaft war es, dass Kerry bei den Umfragen, zu dem Zeitpunkt, vor Bush lag. In solchen Fällen verhalten sich die US-Bürger allerdings leicht asymptotisch und tendieren dazu dem Führenden weniger Pluspunkte zu geben, als dem Verfolger. Die Republikaner mussten schwer aufgeatmet haben, als sie bemerkten, dass Kerry nachdem Konvent keinen ordentlichen ‚Bump‘ einfahren konnte.

Doch kommen wir noch ein Mal zu den 15 Prozentpunkten. Das ist, wenn man auf die letzten 11 Wahlkämpfe blickt, eine bisher unerreichte Zahl. Bill Clinton erhielt 1992 13,6%, Jimmy Carter erhielt 1980 12,4%. Das sind aber auch wirklich die einzigen beiden Demokraten, die in den zweistelligen Bereich gekommen sind. Die Republikaner profitieren, im Durschnitt, mehr von ihren Veranstaltungen als die Demokraten.

Es spricht einiges dagegen, dass das Obama-Biden-Team die 15% erreichen wird. Sie führen bei den Umfragen. Biden mag zwar zum richtigen Zeitpunkt angekündigt worden sein, ist aber keine Wahl, die alle Demokraten gleichermaßen zufrieden stellen konnte und das McCain-Team konnte sich bereit schnell und früh auf einige von Bidens Fehlern stürzen.

Mein Tipp, wenn ich so frei sein darf, ist etwas um die 10,5%. Viel mehr wird schwierig aber soviel Stärke muss Obama zeigen um genau so unantastbar zu wirken, wie er es bisher – noch! – geschafft hat.

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