Democrats Obama Republicans

Internet, Fernsehen, Radio. Alle müssen bedient werden.

Nun haben wir endlich unsere Beweise: Das Weiße Haus hat Fox News quasi mit Scripts für ihre konservativen Shows versorgt und der Sender hat diese dankend angenommen und so getan, als ob sie Journalismus betreiben. Zugegeben, manchen ihrer Show wurde schon seit Jahren kein journalistischer Anklang zugesprochen, doch die Wahrheit kann dennoch schmerzvoll sein.

Doch wie kommt es eigentlich zu sowas? Journalist sein ist immer ein schwieriger Job. Objektivität ist schwer mit persönlichen Motivationen zu vereinen und so wurde der Deckmantel an Neutralität in vielen Bereichen bereits vor Jahrzenten aufgegeben. Fox News ist dabei nur ein Teil einer Medienlandschaft, die genau so zerrissen ist, wie die politische Realität der USA. Demokraten würden nie auf die Idee kommen Fox News zu gucken um Informationen zu bekommen. Sie wählen eine demokratische Alternative, die genau das bringt, was sie hören wollen. Networks, Verlage, eigentlich die gesamte Medienlandschaft bedienen immer ihr Klientel.

Es ist ein Teufelskreis, weil Neutralität zu weilen sehr schmerzlich bestraft wird. Selbst die berühmte New York Times tut sich immer wieder schwer ihre konservativen Ausklänge mit ihrer Hauptklientel zu vereinen. Andere haben diesen Kampf bereits vor Jahren aufgegeben und ich kann nur immer wieder betonen: Es ist keine Sünde, die nur auf republikanischer Seite stattfindet. Die Demokraten haben ihr Instrumentarium ebenfalls. Nur sind sie damit nicht so erfolgreich, wie die Konservativen.

Doch auch das ändert sich im Moment. Viele sprechen über die immensen Erfolge von Barack Obama im Internet. Und das ist vollkommen legitim. Er wird die jungen Wähler und die vielen Spenden im November sehr zu schätzen wissen und vor allem auch wirklich brauchen.

Es gibt aber noch ein anderes Medium welches ihm derzeit und vermutlich bis November sehr viele Wähler bescheren wird und es ist nicht Fernsehen oder das Internet, sondern Radio. In den Metropolen und dicht besiedelten Gebieten sind zwar Internet und Fernsehen die entscheidenden Medien, doch in einigen der Battlegrounds, in den es in manchen Gebieten keinen guten Anschluss ans Internet gibt und Fernseher keine so hohe Verbreitungsdichte wie in New York City haben, gehört das Radio zu den entscheidenden Medien im Wahlkampf.

Deswegen wird es nicht wundern, wenn Obama die ihm so wohlgesonnen afroamerikanischen Radiomoderatoren so oft mit Aufmerksamkeit beschenkt und es wird wohl nicht wundern, dass sie ihn mit aller Kraft unterstützen. Ist das Journalismus? Nein. Stört es Barack Obama? Nein. Warum nicht? Weil die Situation ihm kein Gewissen erlaubt. Lässt er sich nicht auf die Spielregeln der Medienlandschaft ein, wird er zwar der vermeitliche Strahlemann sein aber nur ein sehr unerfolgreicher.

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