Obama

Neulich bei Larry King…

Eine interessante und aufschlussreiche Prominenten-Parade (mehr oder weniger) gab’s am Wochenende bei Larry King auf CNN zu beobachten. Dieser kleine Mikrokosmos schaffte es, alle Handlungsstränge, Strategien und Emotionen des laufenden Wahlkampfes in einer kurzen Stunde exemplarisch zu bündeln. Obama-Unterstützer Kal Penn (Schauspieler) trat selbst- und siegessicher auf und ließ die Attacken der anderen Gäste auf Obama einfach abperlen. Hobbit Sean Astin wurde anscheinend von Clinton-Beratern instruiert, mindestes in jedem Satz dreimal das Wort experience unterzubringen – was ihm auch gut gelang. Allerdings gelang es ihm nicht, auch nur einen dieser Sätze vernünftig zu Ende zu bringen. Die Nervosität und die Angst vor der drohenden Niederlage in der Clinton-Campaign schien sich in seinem Auftritt wiederzuspiegeln. Fran Drescher (Die Nanny) und Bradley Whitford ( West Wing) repäsentierten so etwas wie den Pragmatismus und die Mitte der demokratischen Partei. Eigentlich Clinton-Anhänger („She’s ready“, She’s experienced“), arrangieren sie sich – gar nicht widerwillig – nun mit einem möglichen demokratischen Kandidaten Barack Obama, genau wie viele im demokratischen party establishment, die noch schnell auf die Seite des wahrscheinlichen Gewinners wechseln. Am liebsten hätte die beiden allerdings eine Combo aus Clinton-Obama, die sich einträchtig auf den Weg ins Weiße Haus aufmacht.

Den Comedian Penn Jillette, der sich als Libertarian bezeichnet, verbuchen wir hier mal als den unabhängigen Wechselwähler. Er ist noch ein bisschen unentschieden, findet McCain eingentlich nicht all zu schlecht, Obama aber eigentlich irgendwie ganz klasse. Die Unterstützer der Republikaner hatten eingentlich nicht viel zu sagen und gingen in der Diskussion um Obama und Clinton ein bisschen unter. McCain-Freund Ben Stein konnte immer nur wieder betonen, dass der Vietnam-Veteran sicher auch ein guter Präsident wäre („He’s ready“, „He’s experienced“), findet Obama aber eigentlich auch gar nicht so übel. Kurzer Auftritt Amy Holmes als Mitleid heischende, heimatlose Rechtskonservative, die lamentiert, dass McCain ihr leider gar nicht konservativ genug sei (dazu passend ein schöner Spruch von Jay Leno: „Obama and Hillary argued last night over which candidate the Republicans are most afraid of. Interesting. I don’t want to take sides here, but I think it’s pretty obvious which candidate Republicans are most afraid of, John McCain.“). Was sie sich den für einen Kandidanten wünsche: „I would support somebody that wants to cut taxes and kill terrorists.“ Schön wie einfach es doch sein kann. Hoffentlich wird der Wahlkmapf nicht auf dieses Niveau absinken. Karl Rove, bleib wo du bist! Aber er spint anscheinend schon wieder herum

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